Autor Thema: Themenbereich 8.2 - Medikamente  (Gelesen 11087 mal)

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Themenbereich 8.2 - Medikamente
« am: 12. April 2007, 22:06:50 »
Medikamente

Medikamente werden verschrieben:
1.   zur Behandlung oder Vorbeugung von Erkrankungen
2.   zur Linderung von Schmerzen und Unwohlsein sowie zur Behandlung von Ängsten, Depressionen und Schlafstörungen

Wenn die Medikamente vom Arzt richtig verschrieben und Eingenommen werden, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Krankheitsbehandlung und der Erleichterung von Schmerz. Man sollte jedoch beachten, dass Nebenwirkungen auftreten können

Verabreichung:

Zu beachten:
•   das richtige Medikament?
•   Die richtige Dosierung?
•   Der richtige Zeitpunkt?
•   Die richtige Art der Verabreichung?

Nebenwirkungen:

Kein Medikament hat nur eine einzige Medizinische Wirkung, es können Begleiterscheinungen auftreten, die nicht erwünscht sind. Meist Schwindel, Erbrechen und Übelkeit

Orale Medikamente (Tabletten ohne Überzug)

Einnahme über Mund, Ösophagus  Magen  über die Blutbahn in die Leber und von dort zum Wirkort



Sauerstoff (O2)

O2 darf nur auf ärztliche Anordnung verabreicht werden
Auf Station ist O2 über ein zentrales Reservoir (Wandanschlüsse in dem Pat. Zimmer) gegeben.

Vorsichtsmaßnahmen:

•   Flaschen dürfen nicht fallen!
•   O2 Flaschen müssen liegend oder stehend fixiert werden
•   nur mit geschlossenem Ventil u. befestigter Schutzkappe transportieren
•   eine Flasche muss immer bereit stehen und funktionsfähig sein

Verabreichungsformen

Nasensonde:

•   Die häufigste Form der Verabreichung für O2 ist die Nasensonde. Die Sonde wird ca. 1cm. In das Nasenloch geschoben und wird mit einem Schaumgummipolster fixiert.
•   Es können bis zu 5l/min aufgenommen werden, d.h. der Sauerstoffanteil der Eingeatmeten -Luft beträgt 30-40% statt der normalen 21%
•   Es muss von PP beobachtet werden, das die Sonde nicht abknickt und die Durchlässigkeit gegeben ist
•   Sonde muss tgl. gewechselt werden




Sauerstoffbrille:

•   O2 Brillen können bis zu 8l/min Sauerstoff abgeben. D.h. 40-50% der Atemluft beträgt der Sauerstoff
•   Die Sonde wird 1-2cm in beide Nasenlöscher eingeführt, läuft hinter den Ohren entlang und wird unter dem Kinn fixiert

O2 Maske:

•   Die O2 Maske ermöglicht kurzzeitig eine hohe O2-Dosierung von 6-10l/min, der Sauerstoffgehalt darf nicht unter 6l/min sinken, da der Co2-Gehalt in der Maske zu hoch ansteigen würde und es zur Erstickung kommen könnte.
•   O2-Masken werden locker auf Nase und Mund aufgesetzt u. mit einem  Gummiband am Hinterkopf befestigt,
•   Es besteht die Möglichkeit mit O2-Masken eine Sauerstoff Zufuhr von bis zu 100% zu erreichen.



Inhalationen:

Def: Einatmen von Flüssigkeiten o. Gasen zur Vorbeugung o. Therapie von Atemwegserkrankungen oder als Form der Medi. gabe.

Anwendung:

•   Aerosol schütteln
•   Kopf in den Nacken legen
•   Mundstück zeigt nach unten, mit den Lippen fixieren
•   Tief ausatmen
•   Langsam einatmen, zu Beginn Ventil betätigen
•   Atem 5-10 Sekunden anhalten
•   Mundstück aus dem Mund nehmen und langsam über die Nase
•   Schutzkappe auf das Arzneimittel aufsetzenausatmen


Injektionen:

Def: Das Einspritzen von sterilen Arzneimitteln in den Körper mit einer Spritze und einer Hohlnadel. Das Volumen einer Injektion beträgt 0,1-20ml. Das Arzneimittel wird innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Minuten verabreicht


Injektionsarten:

•   Intrakutan (i.c)  Oberhaut Epidermis (äußerste Hautschicht)
•   Subcutan (s.c)  Unterhaut (Subcutis schicht unterhalb der Epidermis und der Lederhaut (Korium))
•   Intramuskulär (i.m)  Muskel
•   Intravenös (i.v) Vene
•   Intraarteriell (i.a)  Arterie
•   Intrakardial  Herzmuskel
•   Intraartikulär Gelenk
•   Intrathekal Liquorraum







Vorteile von Injektionen:

•   Schneller Wirkungseintritt, bei der i.v und i.a innerhalb von Sekunden, bei der i.m. 10-15min (bei öligen Injektionslösungen allerdings verzögert)
•   Exakte Dosierbarkeit
•   Parenterale Arzneimittelgabe ist möglich bei bewusstlosen Pat., Pat. Mit Schluckstörungen, Pat. Mit Verletzungen im Bereich des Mundes und des Rachens und verwirrte Pat.

Komplikationen von Injektionen

•   Nach jeder Injektion können Nebenwirkungen auftreten.
•   Es können Schäden durch eine falsche Injektionstechnik auftreten, Nerven- oder Gefäßschäden sowie Infektionen.



 Infusion


Definition :

Eine Infusion ist eine Verabreichung von Flüssigkeiten in den Körper per Venenverweilkanülen über verschiedene Wege (z. B. intravenös, intraarteriell,....)


Ziel einer Infusionstherapie

•   die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsvolumens ( Isovolämie )
•   die Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen Elektrolytkonzentration und deren Zusammensetzung  ( Isionie )
•   die Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung eines konstanten osmotischen Druck ( Isotonie )
Parenterale Ernährung wie Vitamine, Fette, Kohlenhydrate
•   die Verabreichung von Medikamenten


Infusionslösungen

Sie werden in Glas und Kunststoffflaschen hergestellt.
•   Die unterschiede zwischen Iso-, hypo-, und hypertonen Lösungen sind
•   Isotone Lösungen haben einen gleich großen osmotischen Druck ( ca. 300 mosmol/l )
•   Hypotone Lösungen haben einen geringeren Druck, also einen niedrigeren Druck
( 270 mosmol/l )
•   Hypertone Lösungen verfügen einen höheren Druck ( 310 mosmol/l )

Zugangswege der Infusionstherapie

•   Punktionsorte
•   Handrücken
•   unterarm bis zur Ellenbogen ( von distal nach proximal )
•   selten am Unterschenkel oder am Hals








Venenverweilkanülen

•   bei der Punktion einer Vene richtet sich die Auswahl der Kanüle nach
•   den peripheren Venenverhältnisse und der beabsichtigten Therapie
•   der voraussichtlichen Liegedauer der Kanüle
•   der gewünschten bzw. erforderlichen Druckflussrate

Farbkodierung von Verweilkanülen

Größe in Gauge   24   22   20   18   17   16   14
Farbe   Gelb   Blau   Rosa   Grün   Weiß   Grau   Orange
Außendurchmesser (mm)   0,7   0,9   1,1   1,3   1,5   1,7   2,1
Innendurchmesser (mm)   0,4   0,6   0,8   1,0   1,1   1,3   1,7
Durchfluss (ml/min)   22   36   61   96/103   128   196   343
Strichlänge (mm)   19   25   33   33/45   45   50   50


Vorbereitung zur Kanülierung

•   Einmalhandschuhen anziehen
•   Hautdesinfektionsmittel
•   Tupfer
•   Stauschlauch
•   Venenverweilkanüle
•   Pflaster zur Fixierung

•   
Durchführung der Kanülierung

•   Stauschlauch anlegen um die Vene zu füllen
•   Pat. zum öffnen und schließen der Faust auffordern
•   Hautareale desinfizieren
•   Arzt punktiert die Vene, zieht nach Rückfluss von Blut den Strahlmandrine
zurück und schiebt die Plastikkanüle in die Vene vor
•   Stauschlauch lösen
•   mit Pflaster fixieren


Butterfly

•   besteht aus einem kleinen Kunststoffschlauch und einer Hohlnadel
•   vor der Punktion werden die Flügel hoch gestellt für bessere Handhabung
•   dann werden die Flügel auf der Haut ausgebreitet und mit Pflaster fixiert
•   für kurzzeitige Infusionen, Blutentnahmen gedacht


Zentraler Venenkatheter ( ZVK )

ZVK ist ein dünner Plastikschlauch, der in das Venensystem eingeführt wird
und dessen Ende in der oberen oder unteren Hohlvene vor dem rechten Vorhof
des Herzens liegt.




Notwendig wenn :

•   periphere Venen nicht punktierbar sind
•   für längere Zeitraum gebraucht wird
•   der zentralvenöse druck bestimmt werden muss


Zugangswege für den ZVK


bevorzugte Zugangswege

•   Vena jugularis interna am Hals
•   Vena subclavia unter dem Schlüsselbein

weitere Zugangswege

•   Vena basilica am Arm
•   Vena anonyma am Hals .
•   Vena brachiocephalica
seltener genutzte Zugangswege

•   Vena cephalica am Arm
•   Vena brachialis
•   Vena jugularis externa
•   Vena femoralis in der Leiste

Vorbereitung


steriles

•   zentraler Venenkatheter ( in gewünschter Größe )
•   Handschuhe, Kompressen, Unterlage
•   Lochtuch und Einmalkanüle
•   Schutzkittel, Haube, Mundschutz
•   Lokalanästhetikum
•   Nahtmaterial
•   steriles Pflaster

unsteriles

•   Handschuhe und Desinfektionsmittel
•   Rasierer und Stauschlach
•   Ampullen mit 0,9 % NaCl und Lokalanästhetikum
•   Schere und Abwurf

Durchführung

•   Materialien auf einem kleinen Beistelltisch richten
•   Mundschutz anziehen, Hände desinfizieren
•   alle sterilen Materialien anreichen
•   Vitalzeichen während der Katheteranlage überwachen
•   Pat. nach Wohlergehen fragen
•   Katheter mit Pflaster fixieren
•   Pat. bequem lagern
Um zu überprüfen ob der Katheter richtig liegt kann man eine Röntgenaufnahme machen



Infusionsbesteck


Ein Infusionsbesteck besteht aus :

•   einem Einstichdorn
•   einem Belüftungsfilter
•   einer Tropfenkammer
•   einer Rollerklemme
•   und einer Überleitungsschlauch

Schwerkraftinfusion

Unter einer Schwerkraftinfusion versteht man eine "normale" Infusion
Treibende Kraft bei der Schwerkraftinfusion ist lediglich der hydrostatische
Druck der durch die Höhendifferenz zwischen Infusionsbehälter und Patient
(Herzhöhe) zustande kommt.


Druckinfusion

In Fällen in denen eine schnelle Infusion notwendig ist besteht die
Möglichkeit dies mittels einer Druckinfusion zu tun. Das Prinzip hierbei ist
es, nicht nur den hydrostatischen Druck (also den durch den Höhenunterschied
zwischen Infusion und Patient entstehenden Druck der Infusionslösung) zur
Infusion zu nutzen sondern zusätzlich Druck auszuüben.

Tropfgeschwindigkeit

20 Tropfen wässriger Lösung entsprechen 1 ml
1 Tropfen pro Minute entspricht 3ml pro Stunde (60 Tropfen)



Infusionsmenge (ml)    x  20 tropfen /ml
        Infusionsdauer (Std.)    x  60 min./Std

z.B
Der Pat. soll in 24 Std. 2000 ml Infusionslösung bekommen

2000 ml x 20 tropfen /ml     =
      24 Std. x 60 Min. / Std.

      40000 Tropfen             = 27,7 Tropfen pro Minute
        1440 Min.

      60 Sekunde / min.        =  2,16 Sekunden
      27,7 Tropfen / min.

Der Pat muss alle 2 Sekunden einen Tropfen Infusionslösung erhalten.

























Quellen:

www.wikipedia.org
Unterricht Röhrig-Zeller
Unterricht Hr. Lawetzky
www.vis-technik-bayern.de
www.thema-altenpflege.de
www.netdoctor.de
Thiem`s Pflege
Mensch Körper Krankheit (10.Auflage)
Antibotika am Krankenbett 2000/2001
Pflege heute
Hexal Taschenlexikon Medizin