Autor Thema: Prozess um MRSA-Keime im KH: grobe Fahrlässigkeit eines Krankenpflegeschülers  (Gelesen 16711 mal)

Offline IKARUS

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  • Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Wie sooft hast Du recht und diesmal mit einem Schmunzeln habe ich aufmerksam deine Zeilen gelesen. Wenn Du schreibst, dass di rein Menschenleben vor allem geht, stelle ich die Frage, wie du dich entscheidest, wenn du zwei Patienten hast. Je nach Lebensführung hat der eine seine Gesundheit ruiniert, der andere hat einfach Pech.
Da Du Realitäten ins Feld führst, was ich als gut und richtig erachte, gebe ich folgenden Beitrag aus der TX-Medizin. Eine Entscheidung musste her, wer die neue Leber bekommen soll. Die Entscheidung konnte ich nicht mittragen, obwohl sie rechtlich einwandfrei war. Der Maler und Lackierer der berufsbedingt einen Leberschaden hatte, betrachtet sich heute vieles aus dem Himmel an. Ich habe hiernach den Bereich gewechselt. Es berührte mein ethisches Empfinden.
Ich halte es heute so, dass ich mich dem Patienten aufrichtig zuwende im konkreten Kontakt.
Nach Dienstschluss interessieren mich andere Lebensschwerpunkte.
Da mögen doch die heute Engagierten ihre Fäden weben.

Ist für Euch in der Wetterau und Umgebung auch Sonnenschein angesagt, oder kommen bei Euch schon die unschönen grauen Wolken.
Habt ein tolles Wochenende!
Gruß, Michael


Offline dino

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  • In der Ruhe liegt die Kraft
Hi Ikarus, da musst Du mir eine differenzierte Situation nennen. Ist es ein Notfall, geht es um eine Aufnahme, eine weiterführende Einrichtung etc? Jede Situation ist anders und hat andere Voraussetzungen für mein Handeln.
Viele Grüße     dino

Offline IKARUS

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Gerne differenziere ich Dino. Da gibt es einen alkoholkranken Leberkranken und einen durch die Arbeit erkrankten  Leberpatienten. Trotz des Angebots von Rehabilitativen Angeboten, blieb erst Genannter bei seinen Konsumgewohnheiten. Die rechtliche Lage war einwandfrei und nicht änderbar. Der arbeitsbedingte Leberschaden entwickelte sich weiter und der Transplantier trank nach eingebauter Leber wie erwartet weiter.
Im Notfall frage ich auch nicht nach Hintergründen, obwohl sie manchmal sehr wichtig wären, für die Entscheidung eines Beginns einer erforderlichen Behandlung.
Als "Laie" würde ich eine Notfallbehandlung mit einer Behandlung aus einer ITS nicht gleichsetzen. Ich kann von ganz anderen Grundlagen und vor allen Kenntnissen ausgehen, warum eine Behandlung intensiviere oder auf eine biologische Regelung warte.
Unser Wetter war heute leider trübe und ich habe mir meine Privatsonne an den Himmel gezaubert.
Ich hoffe Ihr hattet Sonnenschein!!
Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Normalerweise wird die Suchtkarriere gut durchleuchtet,  also Anzahl der Entgiftungen, Langzeitreha, Selbsthilfegruppe etc. Hilfreich wäre noch die Zahl der Aufnahmen als Hilo, bzw. Entlassung auf eigenen Wunsch (Behandlungsabbruch). Wie war der Allgemeinzustand des anderen Pat.? Waren andere Organe schon beeinträchtigt?
Viele Grüße     dino
« Letzte Änderung: 18. März 2014, 10:20:26 von dino »

Offline IKARUS

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Diese "Drehtür-Patienten" kenne ich wohl, sie sind aber nicht in der TX-Medizin anzutreffen. Es mag sie auch geben, aber ich habe keine Patienten begleiten können, der mehrfach transplantiert wurden. Nun kann es aber auch sein, dass nicht alle erklärenden Infos bis zur Pflegebasis herunterkommuniziert wurden, damit man Entscheidungen verstehen und mittragen kann. 
VG, Michael

Offline dino

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Dann ist es höchste Zeit über die Informationsstruktur nachzudenken und zu optimieren. Ich will Wissen welche Begleiterkrankungen bestehen. In der Regel wissen wir dies vor dem aufnehmenden Arzt da dies eine Standardfrage in unserem Aufnahmeprocedere darstellt.
Viele Grüße   dino
« Letzte Änderung: 18. März 2014, 11:14:10 von dino »

Offline IKARUS

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Dino, Ihr habt da sicherlich andere Vorgehensweise als wir Somatiker. Eventuell kann man ja von einander lernen, wenn die Somatiker den psychologisch orientierten Fachleuten Aufmerksamkeit schenken würden. Nur fällt es mir schwer die zu glauben.
Beste Grüße aus Essen, IKARUS

Offline dino

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Das hat für mich nix mit der Fachrichtung zu tun, sondern wie man sich wertschätzt. So geht man mit Hiwis um, aber nicht mit Fachkräften. Information ist oft der Schlüssel zum Erfolg. Wie oft gab/gibt es aufgrund mangelnder Infos Komplikationen? Bevor man von Pflegekammern träumt sollte hier die Somatik erstmal gleichziehen. Und dazu benötigt man kein Studium sondern einen Achtersteven in der Hose  8-)
Viele Grüße
dino

Offline IKARUS

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Ich gebe dir gerne wieder recht Dino, aber mit Hiwis gehe ich auch würdevoll um. Wertschätzung ist eine innere Haltung Menschen gegenüber unabhängig vom Status. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die sich für was Besseres halten es aber nicht sind. Sie machen die Beine auch krumm bei der Defäkation! Das die Somatik gleichziehen sollte mag ja stimmen, aber ich würde die Verbindung nicht zur Pflegekammer herstellen. Das ist für mich eine andere Baustelle.
Ich träume heute davon ein Team zu haben, wie ich es fünf Jahre in Gelsenkirchen erleben durfte. Die Mannschaft war sehr gut von der PDL zusammengestellt und alle haben sich für den Anderen eingesetzt. So etwas zu erleben ist ein Geschenk. Ich vergleiche es heute mit einer Tanzpartnerin. Meine damalige wollte immer mehr und ist heute alleine. Wie der Volksmund ja behauptet, fällt Jemand tief wenn er nur hoch gekrabbelt ist. Oder je höher desto tiefer!
In diesem Sinne: halten wir den Kopf über der Wasserfläche und strampeln bis die Ablösung kommt!

Beste Grüße aus Essen, IKARUS   

Offline dino

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Nein, ich trenne dies nicht. Auf der einen Seite ist das Geschrei groß, auf der anderen Seite kommt nichts. Wobei man auch sagen muss das eine Konfrontation in der Regel individuell gelagert ist, und in einer Kammer eben Andere agieren. Man lässt machen. Nur nicht selbst in Erscheinung treten. Da bleib ich lieber auf meiner Ebene.
Viele Grüße   dino

Offline IKARUS

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Mir ist wohl bewusst, dass Du ein Mensch bist, der selber anpackt bevor er eingepackt wird. Es gibt aber auch Menschen, die wollen geführt werden. Mir geht es da um den Berufsstand, um unseren Berufsstand!
Der Hinweis, dass Du auf deiner/unserer Eben bleist, ist wohl richtig, da bin ich ja heute auch wieder angekommen. Es gab die Zeit der Berufspolitik, die ich heute den Jüngeren überlasse.
Beste Grüße aus Essen, IKARUS