Moinsen, ich halte Burn out für kein eigenständiges Krankheitsbild. Es ist ein Syndrombild und passt in eine depressive Episode. Wie bei fast allen pathologischen Ereignissen kann der/die Betroffene die Erkrankung auch beeinflussen. Denken wir mal an die Somatik, ein COPD Pat. der starker Raucher ist darf sich nicht wundern wenn die Atemnot eskaliert. Und wie sieht es nun beim Burn out aus? Was tut der Betroffene? Er erkennt nicht seine Grenzen. Er macht sich Selbstvorwürfe weil er sein Pensum nicht schafft. Er setzt keine Prioritäten und ackert los. Er bleibt lieber länger statt zu sagen: Das erledigt die nächste Schicht. Er kümmert sich um Alles und delegiert nicht. Eer erkennt nicht das er einen Job macht, er hält es für eine Berufung. Er sieht seine Arbeit als Selbstverwirklichung an. Er "opfert" seine Freizeit für sie ohne auf Ausgleich zu achten. EWr /sie kennt keine therapeutische Distanz, verwechselt Empathie mit Mitleid und leidet mit. Bis das große schwarze Loch kommt.
Ist die Grenze vom Helfen wollen zum Helfersyndrom fließend? Ist die Grenze fließend? Ist sie individuell und unterschiedet sie sich je nach Träger/Betroffenem?
Die Grenze ist unterschiedlich, da Menschen unterschiedlich sind. Das Positive ist, man kann es behandeln, wenn man es zulässt.
Ein paar Tipps:
- der Job ist nicht Alles, er ist wichtig, es gibt aber Wichtigeres
- sorgt für einen gesunden Ausgleich, pflegt Hobbys
- sagt auch nein
- ihr müsst nicht Alles packen in der Schicht, setzt Prioritäten
- denkt an Euch, nur wer einen gesunden Egoismus pflegt kann Anderen professionell helfen
- ihr seid keine Einwegkräfte, ihr werdet noch gebraucht
- ihr könnt nur das leisten was der Rahmen hergibt
- seid aufgeschlossen für Neues, schneidet alte Zöpfe ab, und manchmal geht die Arbeit dann leichter
- schaut über den Tellerrand, bedauert Euch nicht selbst, es gibt auch Länder da kämpft man täglich um das nackte Überleben, bzw gegen den Hunger
- seid stolz auf das was Ihr erreicht habt.
VG
Dino